Team-Fotos: The Good, the Bad and the Ugly.

Die neue Unternehmens-Website ist fast fertig. Was gut ist. Was nicht so gut ist: Jemand beginnt davon zu reden, dass Unternehmens- und Team-Fotos dafür gemacht werden. Von den Mitarbeitern, sagt der Chef. Naja, auch vom Chef, sagt der Webdesigner. Und schon herrscht Stimmung wie vor einem kollektiven Zahnarzt-Termin.

Ziemlich wahrscheinlich also, dass man das den Fotos letztlich auch ansehen wird. Denn bei Mitarbeiter-Fotos zum Beispiel für die Unternehmenswebsite kommen meist mehrere Dinge zusammen:

Die Fotografierten

  • Die wenigsten sind es gewohnt, fotografiert zu werden. Noch dazu im beruflichen Umfeld und für die Öffentlichkeit.
  • Die meisten mögen es deshalb auch nicht besonders. Da spielen natürlich alle Unsicherheiten eine Rolle, die ein Mensch in Bezug auf sich so haben kann.
  • Ein gewisser Zwang ist fast immer da, weil Mitarbeiter selten einen Nutzen davon haben, für die Firma fotografiert zu werden. Gleichzeitig geben sie ohne Gegenleistung etwas sehr persönliches für das Unternehmen, was nur selten gewürdigt wird.
  • Zum hierarchischen Druck (»Ziehts euch was gscheites an, Mittwoch mach ma Fotos!«), kommt natürlich auch noch jener aus der Gruppe. Unsicherheiten und Unwohlsein werden überspielt. Das sieht man dann auch.

Die Kreativen

  • Oft gibt es kein Konzept für die Fotos. Es hat sich also niemand überlegt, wozu man sie eigentlich macht und was man vermitteln und erreichen möchte. Das ist meist ein Zeichen einer schwachen Corporate Identity.
  • Manchmal gibt es diese Überlegungen zwar, aber es ist niemand da, der sie in eine kreative Idee oder visuelle Linie umsetzen kann.
  • Und dann gibt es natürlich auch noch einfallslose Fotografen.

The Bad & the Ugly

Was dabei herauskommt, kennen wir alle: langweilige, verkrampfte und unnatürliche Fotos, die irgendwie Arbeit und Geschäftigkeit darstellen wollen (das Bild ist übrigens aus einer Stockphoto-Datenbank, die 3 € war es mir wert):


Das ist nicht nur den Abgebildeten unangehenehm, es hilft auch letztlich dem Unternehmen nicht.

The Good

Dabei kann ein guter Fotograf, ausgestattet mit einem durchdachten Konzept, fast alle Probleme gleichzeitig lösen: Indem er nämlich dem Shooting einen Sinn gibt. Wenn er weiß, wohin es gehen soll und was er erreichen will, wissen die Mitarbeiter, wozu sie es machen und vielleicht sogar, was sie tun müssen. Und damit rücken die eigenen Unsicherheiten in den Hintergrund.

Ein großartiges Beispiel für durchdachte und gelungene Team-Fotos sind jene von Josh Cole für Paramore|Redd Online Marketing:

Sympathisch, lebendig, unverkrampft, immer ein bisschen ironisch, gut fotografiert und wunderschön farbabgestimmt! Schade, dass der Mann in Nashville, Tennessee lebt.