»Für alles, was vor uns liegt.«
Der Slogan sprach mich auf Anhieb an, aber erst als ich kurz darauf die blasse, englische Variante sah, begann ich mich zu fragen, was bei der Übertragung wohl verloren gegangen war. Sehen wir uns das Original-Plakat genauer an.
1. Formal
Durch das »uns« setzt er sich sofort zu uns ins Auto und spricht Paare direkt an (die in Deutschland gleichberechtigter über den gemeinsamen Autokauf entscheiden, als man als Außenstehender denken könnte).
2. Emotional
Er spricht von der (gemeinsamen) Zukunft ohne sie beim (unheilbar verbrauchten) Namen zu nennen. Er spricht vom gemeinsamen Weg.
3. Inhaltlich
Er spielt konkret auf das Radarsystem an (was vor uns liegt) & allgemeiner auf sämtliche Sicherheitssysteme: man ist gewappnet (für alles).
4. Melodisch
Er hat den Benz-typisch abgeklärten stolzen Understatement-Sound, der zum allzu Werblichen immer eine gewisse Distanz unterhält – immer wieder auch auf unterhaltende Art.
Der englische Claim:
»For what’s coming up.«
Am ersten Blick ist er natürlich, wie viele Übertragungen aus dem Deutschen, ein bisschen salopper als das Vorbild. Das »uns« und mit ihm das Gemeinsame, Verbindende, verschwindet. Die leise und dadurch um so stärker evozierte Zukunft des Originals findet hier keine Gegenwart mehr. Die Ebenen 1 & 2 fallen praktisch weg.
Auch melodisch ist er meiner Meinung nach kaum besser als Mittelmaß. Was bleibt, ist der Produktvorteil, klar, deutlich und berechenbar wie einer der Punkte am Radar, die bald wieder verlöschen.